[1] Er schleppte nach die Schleppe
Vom goldgestickten Hemd,
Und hundert Mondgesichter
Zerrissen ihr Gewand.
[2] Der Schweiß trof auf die Wangen
Von heißer Gluth des Weins,
Wie auf die Rosenblätter
Ein Tropfe frischen Thaus.
[3] Voll süßer schöner Worte,
Hochstämmig und gewandt,
Vom lieblichen Gesichte
Und anmuthsvollem Blick.
[4] Es war aus Lebenswasser
Geformt des Munds Rubin,
Sein Buchs war aufgewachsen,
Genährt mit Schmeichelei'n.
[5] O schaue die Rubinen
Und dieses Lächelns Reiz,
Den Gang voll Huld und Anmuth,
Den wohlgemeßnen Schritt.
[6] Der Hirsch mit schwarzen Augen
Entkam aus unsrem Netz,
Was ist zu thun, o Freunde,
Für ein zerschlagnes Herz!
[7] Hüt' dich, bist du's im Stande,
Rühr' Liebende nicht an,
Die Welt hat keine Treue,
O du mein Augenlicht!
[8] Wie lang schilt mich dein Auge,
Das alle trüget, aus?
Wann wirst du mir dann schmeicheln,
Mein auserwählter Freund?
[9] Hat deine edle Seele
Beleidiget Hafis,
So komm', denn That und Worte
Will herzlich ich bereun.
[10] Ich will den Herren loben
Aus schuld'ger Dankbarkeit,
Wenn diese Frucht gereifet
In meine Hände fällt.