[1] Der Mond der Schönheit borgt sein LichtVon deiner Wangen Strahlen,Der Glanz der Anmuth strahlet ausVon deines Kinnes Grübchen.
[2] Des Sinnes dich zu schauen kamMein Geist auf meine Lippen,Soll er entfliehn? Soll er zurück?Was ist dein Herrscherwille?
[3] Was nützet die EnthaltsamkeitDem, der dein Auge sah?Viel besser ists, die NüchternheitDem Trunknen nicht verkaufen.
[4] Mein träges Glück, das lange schlief,Ist endlich aufgewachet,Der Schimmer deines AngesichtsHat ihm ins Aug' geblitzet.
[5] Der Ostwind bring' mir einen StraußVom Rosenbusch der Wangen,Vielleicht wird mir dann sein GeruchVom Staube deines Gartens.
[6] Ihr sollet leben, Euer WunschWerd' stets erfüllt ihr Schenken!Wiewohl mein Glas zu Eurer ZeitNicht einmal voll geworden.
[7] Verwaiset ist mein Herz, o gebtHievon den Freunden Kunde!O Freunde! meine Seele istMit Euern Seelen Eines.
[8] Kann mein versammeltes GemüthMit deines Haares Locken,Die ganz zerstreuet sind, o Gott!Sich je zusammen finden.
[9] Gehst du vorbey, heb' auf den SaumVom Blute und vom Staube,Denn viele deiner Opfer sindAuf diesem Weg gefallen.
[10] O Morgenwind zieh hin nach JesdSag denen, die dort wohnen,Der Kopf deß, der nicht dankbar istSey Eurer Ballen Schlägel.
[11] Zwar bin ich weit von Euch entfernt,Doch ist mein Geist nicht ferne,Ich bin der Diener Eures SchahsUnd Euer Loberedner.
[12] Ich habe Muth, ich fleh bey Gott!O höchster Schah der Schahe!Ich küß die Erde deines ZeltsWie das Gewölb des Himmels.
[13] Horcht auf! es betet nun Hafis.Sagt Amen, denn er betet.Herr! gieb uns unser täglich BrodVom Zucker ihrer Lippen.