[1] Cypreße der Schönheit, die duLieblich schwankend einher gehst,Um deine Liebkosungen flehnMit jedem Augenblick Verliebte.
[2] Es möge der Schönheit GewandImmer glücklich dich kleiden,Von Ewigkeit her wurde das MaaßNach deinem Cederwuchse genommen.
[3] Derjenige, den nach dem DuftDeines Ambra's verlangetSoll einst wie die Aloe aufDer Gluth zerschmelzen und vergehen.
[4] Der Schmetterling brennet am LichtIm Genuße der Liebe,Hingegen zerschmilzet mein HerzVom Lichte deiner Wangen ferne.
[5] Ein Frommer der gestern alleinWein und Gläser bereute,Zerbrach seine Gelübde als erEröffnet sah der Schenke Thüre.
[6] Der Neider Versöhnung benimmtMeinem Werth nicht das Kleinste,Sie mögen wie Gold in dem MundDes Schmelzetiegels mich zerschmelzen.
[7] Ein Herz, das als Pilger die StadtDeines Mundes besucht hat,Verlanget sich nimmer zu gehenNach Mekka durch Hedschasen's Wüste.
[8] Was nützet es mir wohl mit BlutMich beständig zu waschen,Denn ohne den Bogen der Brau'nIst alles mein Gebet ungültig.
[9] Als Trunkener schlägt heute HafisSeine Hände zusammenDenn gestern vernahm er vom MundDes lieben Schenkens ein Geheimniß.