[1] Des Herzens eingeweihter Freund,
In dem Harem der Freundinn bleibt,
Und wer davon nicht Kunde hat,
Gewiß ein Läugner bleibt.
[2] Wenn aus dem Schleier dieses Herz
Hervorgetreten; schmähe nicht!
Gott sey gebenedeit, daß es
Mit Wahn umhüllt nicht bleibt.
[3] Die Frommen haben von dem Pfand
Die Kutten wieder ausgelößt,
Nur meine ist es, die bis jetzt
Als Pfand beim Wirthe bleibt.
[4] Auch andre Frommen giengen schon,
Betrunken wie wir sind, voraus,
Indessen von uns ganz allein,
Die Sage heute bleibt.
[5] Rubinenfarber Wein, den ich
Aus dem Kristall des Freundes nahm,
Ward mir zur bittern Schmerzensfluth,
Die in dem Auge bleibt.
[6] Mein Herz, das schon von Ewigkeit,
Durch alle Ewigkeiten liebt,
Dies ausgenommen, ist kein Mensch,
Der stets beschäftigt bleibt.
[7] Seht die Narziße schwach und krank,
Aus Eifersucht des trunknen Augs,
Da sie dasselbe nicht erreicht,
Sie krank zurücke bleibt.
[9] Ich trage eine Kutte zwar,
Die aber hundert Fehler deckt,
Die Kutte ist schon lang versetzt,
Nur noch der Gurt mir bleibt.
[10] Es wundert Sina's Schönheit sich,
Durch deine Reize so verwirrt,
Daß sie in jeglichem Gemach
An Wänden hangen bleibt.
[11] Das Herz Hafisens wallte einst
Den Pfad zu deinem dunkeln Haar,
Es sann, demselben zu entflieh'n,
Doch ewig es nun bleibt.