[1] Bote der Gnaden, gieb Kunde vom Freunde,
Singe von Rosen der Nachtigall vor.
[2] Säume dich nicht, denn wir sind die Vertrauten,
Sage dem Freunde die Rede des Freunds.
[4] Jeder, der saget: ihr Staub ist ein Balsam,
Sage dies Wörtlein vor unserem Aug'.
[5] Sage dem Frommen, der trinken verbiethet,
Dieses erkläre du uns vor dem Wirth.
Wenn von der Kanne der Fromme verführt wird,
Sage: schenk' ein, mit dem Glas in der Hand.
[6] Geh'st du vorbei an der Thüre des Glückes,
Sprich nach entrichtetem Gruß und Gebet:
Arme und Reiche vermischet die Liebe,
König der Schönheit! den Bettler sprich an!
[7] Bin ich auch böse, so schilt mich nicht deßhalb,
Fürstlich verhehle des Bettlers Vergeh'n.
[8] Lies dem Verarmten des Mächtigen Schreiben,
Sprich zu dem Bettler von Königsgewalt.
Da die Geliebte die Herzen verstreut hat,
Sage dem Sinn, was in Lüften geschah.
[9] Als die zwei Spitzen der Locken sich schlugen,
Ha! wie ich brannte, verkünd' es, o Wind!
[10] Worte der Weisen sind Nahrung der Seele,
Gehe und frag' und erzähle uns dann.
[11] Kommst du, Hafis, in des Fürsten Gesellschaft,
Laß die Verstellung, und trinke den Wein.