[1] Hör', herzraubendes Wort, und schau des Mondengesichts Maal,
Vernunft und Herz sind durch das Maal gefangen.
[2] Sey nicht so störrig und wild, so schalt ich das eigene Herz aus,
Es sprach: o schau' des trunknen Hirschen Auge.
[3] Ihrer Locken Ring ist das Freytheater des Ostwinds,
An jedem Haare hängen hundert Herzen.
[4] Wer die Sonne verehrt, hat keine Kunde vom Liebchen,
Schmähst du den Herrn, so schau' ihr in die Augen.
[5] Ihre Locken hat sich der Ost gewählet zum Halsband,
Welch eine List des braunen Weggefährten!
[6] Solch ein Liebchen wie das, so mich vom Wege verführt hat,
Hat keiner je gesehen, wird keiner sehen.
[7] Ziemt sich's Hafis, vor dem Brauenaltare die Stirne zu reiben,
So lästre Gott, bet' an die Augenbrauen.
[8] Wend' nicht den Kopf von Manßurs des mächtigen Schahes Befehl ab,
Sieh, wie sein Degen scharf, und stark sein Arm ist.