01 Du die, indem du mich ermord'st, Nichts weißt von Nachsicht, Du zehrst mein Lebenskapital Ganz ohne Schaam auf. 02 Es wohnet in den Leidenden Ein Gift, das tödtet, Drum nahe du dich ihnen nicht, Es ist gefährlich. 03 Du bist im Stand, mit einem Blick Mich auszuheilen, Es ist nicht billig, daß du mir Gar nichts verschreibest. 04 Du weißt, mein Auge ward durch dich Zum Thränenmeere, Warum gehst du zum Zeitvertreib Nicht an das Ufer? 05 Das Unrecht, welches man von dir Im Volk erzählet, Ward von den Neidern ausgesprengt, Du bist nicht schuldig. 06 O Frommer, wenn mein Schenke dir Zu schmeicheln anfängt, Verlangest du von Gott nur Wein, Genuß vom Liebenden. 07 Hafis bet' an den Hochaltar Der Augenbrauen, Denn betest du wohl irgendwo Mit größrer Innbrunst?