01 Es sagten deine Schmeichler dir, Du sey'st der zweite Jusuf, Doch als ich besser sah, fürwahr Ich sah, du sey'st was bessers. 02 Viel süßer bist du und deßhalb Sag' ich dankbaren Sinnes, Chosru der Schönen bist du nicht Zugleich Schirin der Zeiten? 03 Es wolle Niemand deinen Mund Vergleichen einer Knospe, Denn eine Knospe hatte nie Ein gar so kleines Mäulchen. 04 Es wollte zwar den Wunsch der Mund Gewähren, wie du sagtest, Doch achtest du wie Lilien Nicht viel das Wort der Zunge. 05 Du würdest mir so Wunsch als Gruß Verleihen, wie du sagtest. Ich fürchte, du vereiteltst mir Den Wunsch und auch die Seele. 06 Es dringet deines Auges Pfeil Tief durch den Schild der Seele, O wehe! wer getroffen wird Von diesem harten Bogen. 07 Vergießt dein eignes Aug' vielleicht Einmal der Zähren eine, So ist's vielleicht, weil auf dich selbst Du einen Blick geworfen. Auf deinem Wege wallt Hafis Mit Kopf und Fuß wie Cedern, Erweis' ihm einmal doch die Huld, Ihn wie ein Buch zu lesen.