01 Gestern Abends schnitt durch Thränen Ich den Weg des Schlafes ab, Zeichnete in der Erinnrung Auf die Thränen hin dein Bild. 02 Vor mir schwebten deine Brauen, Und die Kutte war verbrannt, Auf des Hochalters Gesundheit Trank ich dann den Becher aus. 04 Dein Gesicht fieng mit Liebkosung Meinem sich zu nahen an, Und ich warf von fern dem Mondlicht Deiner Wangen Küsse zu. 05 Auf dem Schenken lag mein Auge, Auf der Laute lag mein Ohr, Und so fiel dem Aug', dem Ohre Diesesmal ein gutes Loos. 06 Bis der Morgen graute, schwebte, Deines Bildes Truggestalt, Vor dem leeren Lustgebäude Meines schlafenlosen Aug's. 07 Als das Lied entfloß den Saiten, Griff der Schenke um das Glas, Von der Leyer floßen Lieder, Aus dem Glase floß der Wein. 03 Jeden Vogel der Gedanken, Der sich wiegte auf dem Ast, Schoß ich mit den Lockenpfeilen Deines schwarzen Haars herab. 08 Fröhlich floßen hin die Stunden, Und zufrieden war Hafis, Sieh! da warf ich auf das Leben, Und der Freunde Glück das Loss.