01 Du, deren Wangenglanz Erfrischt das Tulpenbeet des Lebens, Komm'! ohne dein Gesicht Verwelkt der Frühlingsglanz des Lebens. 06 Den grauen Schlund des Nichts Wird jeder Glückliche verhöhnen, Der deines Mundes Punkt Erkohr zum Mittelpunkt des Lebens. 02 Recht ist's, wenn Thränen mir Wie Regen von den Augen fließen, Denn wie der Blitz verschwand Im Gram um dich die Zeit des Lebens. 08 Selbst lebenslos bin ich Lebendig, dies soll dich nicht wundern, Wer zählt den Trennungstag Wohl zu den Tagen seines Lebens. 07 Von allen Seiten droht Im Hinterhalt' ein Heer Gefahren, Verhängten Zaumes sprengt Davon der Reiter unsers Lebens. 04 Wie lang' noch Morgenwein! Wie lang' noch süßer Schlaf am Morgen! Erwach! erwach! vorbei Ist längstens schon die freye Wahl des Lebens. 05 Sie gieng bei mir vorbei, Doch ohne auf mich her zu sehen, O! armes Herz, das nichts Genoß im Uebergang des Lebens. 03 In diesem Augenblick Wo du des Glückes Antlitz schauest, Bereite dir dein Loos, Verborgen ist das Loos des Lebens. 09 Hafis, o sprich ein Wort, Denn auf der Erde weiter Fläche Bleibt deiner Feder Bild, Ein Denkmal deines Lebens.